Karfreitag

Am Karfreitag wurde Jesus Christus durch Pontius Pilatus verurteilt und am Kreuz hingerichtet. Die Bibel beschreibt mit einfachen, nicht reisserischen Worten was geschah (Bibeltext).

Die Kreuzigung

Die Kreuzigung war eine der grausamsten Hinrichtungsmethode  der Römer.  Sie hatten diese Todesstrafe von den Karthagern übernommen. Sie durfte nur bei Sklaven und gemeinen Verbrechern angewandt werden. Römische Bürger durften nicht gekreuzigt werden.
Ein möglichst langsamer und qualvoller Tod sollte den Verurteilten demütigen und  Zuschauern abschrecken.  Um ein möglichst langes Leiden zu erzielen,  achtete man darauf, einen  zu grossen Blutverlust zu verhindern.   Zuvor wurde der Betroffene entkleidet und mit einer Peitsche , in deren Lederbändern oft  kleine Knochen- und Metallstücke befestigt waren,  zusätzlich gequält.  Nach der Geißelung wurde das Opfer gezwungen, den Querbalken seines eigenen Kreuzes , zur Hinrichtungsstätte zu tragen. Dieser konnte  bis zu 50 Kilogramm wiegen.  Daher musste dem Verurteilten manchmal  beim Tragen des Querbalken  geholfen werden.
An der Hinrichtungsstätte angekommen, wurde der Querbalken auf den Boden gelegt und das Opfer musste sich  nackt drauflegen. Spitze, rund  1cm dicke Nägel wurden durch die Handwurzelknochen oder den Raum zwischen Elle und Speiche getrieben.  Dann wurde der Verurteilte  an dem gut 3 m hohen Pfahl, der auf dem Strafplatz stand, hochgezogen.  Mit den etwa  17cm langen Nägeln wurden dann auch die Füsse  durch die Fußwurzel oder das Fersenbein angenagelt, was ein Skelettfund  in Jerusalem aus dem 1. Jahrhundert bestätigt. Hier steckte noch ein  Nagel  im Fersenbein.  Die Kleider des Gekreuzigten fielen dem Hinrichtungskommando zu.  Über dem Kreuz wurde eine Tafel mit der Urteilsbegründung angebracht.

Das Sterben konnte sehr lange dauern, besonders,  wenn der der Pfahl einen hervorstehenden Pflock besaß, auf dem die Last des Körpers ruhte. Die Nägel verursachten unerträgliche Schmerzen durch die verletzten Nerven. Den Aufgehängten quälten furchtbarer Durst und rasende Kopfschmerzen, heftiges Fieber und Angstzustände. Die Hängelage verursachte Atemnot, und der Verurteilte konnte dem Erstickungstod nur entgehen, indem er sich, gestützt auf den Nagel durch die Füße, vorübergehend aufrichtete. In abwechselndem Senken und Heben des Körpers, in Atemnot und Atemschöpfen, vollzog sich der Todeskampf, in dessen Verlauf es zu Flüssigkeitsansammlungen in Brust- und Bauchhöhle kam.  Manchmal führte man den Tod durch das Zerschlagen der Schenkelknochen herbei, um die Qual abzukürzen.Nach dem eingetretenen Tod prüften römische Soldaten durch einen Lanzenstich in den Bauch, ob der Hingerichtete wirklich tot war.


Chronologischer Reihenfolge der letzten Worte Jesus:

  1. Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.
  2. Wahrlich, ich sage dir: noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein.
  3. Frau, siehe, das ist dein Sohn! – Siehe, das ist deine Mutter!
  4. Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
  5. Mich dürstet.
  6. Es ist vollbracht!
  7. Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.

Luk 23,34;  Luk 23,43;  Joh 19, 26-27;  Math 27,46;  Joh 19,28;  Joh 19,30;  Luk 23,46


<weiter-Ostersonntag>

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